Früher fiel es mir definitiv leichter, Worte zu finden. Ich habe Hunderte von Seiten mit Ideen und Gedanken füllen können. Inzwischen hadert es bei der Übertragung von dem, was in meinem Kopf ist, und dem geschriebenen Wort. Trotzdem gebe ich das Schreiben nicht auf. Ich möchte es nicht. Es ist ein Teil von mir, der mich immer ausgemacht hat. Ich bin nicht bereit, diesen Teil aufzugeben.
Heute wurde mir mein erstes Gehalt überwiesen. Ich hatte noch nicht damit gerechnet und war überrascht, plötzlich eine so hohe Summe auf dem Konto zu haben. Es ist ein gutes Gefühl. Ich habe dafür gearbeitet. Es ist nicht bloß eine staatliche Förderung und das Kritisieren von manchen Leuten hat endlich ein Ende. Nach dreieinhalb Wochen auf der Arbeit fühle ich mich noch nicht vollkommen sicher, aber definitiv anders als bei allen meinen Jobs und Praktika zuvor. Generell war das Empfinden allerdings bereits bei der Einladung zum Vorstellungsgespräch vollkommen anders. Natürlich war ich aufgeregt, als ich dann vor der Tür stand, mal wieder fünfzehn Minuten zu früh. Schließlich war es ein Vorstellungsgespräch und ich habe die Angewohnheit mich vollkommen kirre zu machen. In der Nacht davor machte ich kaum ein Auge zu, so nervös war ich. Es machte es auch nicht besser, dass ich mir immer wieder sagte, ich müsse jetzt unbedingt schlafen, sonst würde ich den Tag morgen nicht schaffen. Hilfreich war jedoch, dass ich vor dem Gespräch normal Uni hatte und mich auf andere Dinge konzentrieren musste.
Als ich die Stufen zur Abteilung hochging, legte sich meine Nervosität. Das kannte ich bereits. Nicht anders verhält es sich in Prüfungssituationen. Die Tage vorher gehe ich vor Angst fast kaputt, auch die Stunde vorher quält mich noch, aber kaum bin ich da, bin ich auch bereit. Es läuft nicht immer perfekt, aber ich überlebe. Aber da fühlte ich mich schon sicherer. Das Vorstellungsgespräch verlief locker, meine möglichen neuen Projektleiterinnen waren kaum älter als ich. Als dann ein paar Tage später der Anruf kam, fühlte ich zum ersten Mal seit langem wieder so pures Glück, dass ich wieder wusste, dass ich am Leben war. Kurze Zeit danach musste ich noch einmal ins Zentrum, um eine Art Vorvertrag auszufüllen und wieder quälte mich kurz davor die Nervosität. Wieder fühlte ich mich pudelwohl, als ich endlich da war. Die Projektassistenz, die mir beim Ausfüllen zur Seite stand, war zwar schon etwas älter als ich, aber so locker und freundlich, dass es eine Freude war, mit ihr zu quatschen.
Und plötzlich war es soweit. Mein erster Arbeitstag. Wie konnte es anders sein. Die Bahn blieb auf halber Strecke stehen und ich musste fürchten, an meinem ersten Tag zu spät zu kommen. Meine Freunde verstanden meine Sorgen natürlich nicht und tatsächlich erwiesen sie sich letzten Endes als unbegründet. Dennoch ärgerte es mich wie unverhohlen gegen mich gestichelt wurde. Es war doch offensichtlich wie nervös ich gewesen bin. Wie dem auch sei, der erste Tag verlief gut. Ein weiterer HiWi führte mich rum, erklärte mir alles und wenige Zeit später saßen wir in einer kleinen Gruppe zusammen und machten Witze. Am selben Tag noch lernte ich auch die HiWi kennen, die mit mir in einem Projekt arbeitet.
Kaum zu glauben, dass fast ein Monat rum ist. Bislang kam ich mit allen Aufgaben gut zurecht und wenn nicht, konnte ich jederzeit um Hilfe bitten. Die Leute sind alle sehr hilfsbereit und selten wird man einfach weggeschickt, wenn es Probleme gibt. Ich fühle mich wohl. Hin und wieder überkommt mich die Nervosität. Es ist noch immer vieles neu und ich muss noch bei manchen Dingen herausfinden wie alles so läuft, aber es funktioniert. Am Dienstag erwartet mich die HiWi-Runde, bei der ich mich noch einmal offiziell vor der ganzen Abteilung vorstellen muss. Das wird nochmal etwas schwieriger, aber ich bin zuversichtlich. Die meisten kenne ich ja eh schon, wenn nicht vom Namen, dann vom Sehen. Mich noch einmal offiziell vorzustellen kann ja nicht schaden.
Mein erstes Gehalt ist also da. Ich habe jetzt im Monat so viel Geld zur Verfügung wie eigentlich noch nie. Mal abgesehen von den Monaten, in denen ich diesen über-40h/Woche-Ferienjob hatte. Ziel ist es natürlich nicht, das Geld jetzt mit vollen Händen zu verprassen. Ich möchte mir ein Polster anlegen, dass für den Umbau genutzt werden soll oder – sollte ich merken, dass das alles nichts wird und mir alles hier zu viel wird – es mir ermöglichen wird, bequem auszuziehen und das in eine Wohnung, die mir gefällt und nicht nur behelfsmäßig ist. Dafür soll das meiste Geld angespart werden. Die Hälfte von meinem BAföG lege ich bereits zur Seite, damit ich es nach meinem Studium direkt zurückzahlen kann. Ich möchte das dann nicht auch noch im Nacken haben, wenn ich auf Arbeitssuche bin. Indirekt hoffe ich natürlich noch immer, dass ich vielleicht für eine gewisse Zeit als Wissenschaftliche Mitarbeiterin weiter beschäftigt werden könnte, wenn ich es schaffe, diesen Job über mein gesamtes Studium zu behalten. Das wäre zwar nicht mein Traumjob, aber ich bemerke, dass es mir doch Freude bereitet, einem Projekt beim Gedeihen zuzusehen.
Das Geld ist da und natürlich konnte ich nicht widerstehen, ein paar Kleinigkeiten einzukaufen. Die Doctor Strange-Bluray musste ich einfach vorbestellen. Auch wenn es nicht mein Lieblings-Marvel-Film ist, gehört er einfach dazu und der Vollständigkeit wegen müsste ich ihn auch haben, wenn er Mist gewesen wäre. Nein, ich erwarte gar nicht, dass man das versteht. Ich bin halt ein Sammler. Weiterhin habe ich The Imitation Game bestellt (das ist nur ein Zufall, dass ich zweimal Cumberbatch bestellt habe) und dazu Tote Mädchen lügen nicht als Buch. Ja, ich weiß. Ich bin ziemlich langsam, aber bislang hatte ich kein Interesse. Jetzt habe ich gesehen, dass Netflix daraus eine Serie macht und deswegen lese ich fix das Buch, bevor die Serie startet.
Apropos, in den nächsten Tagen/Wochen/nächsten Monat (pinnt mich ja nicht fest) werde ich mal wieder ein paar Rezensionen schreiben. In meinem Bücherschrank und meinem Serienbunker hat sich eine Menge getan und das verlangt Redebedarf. Da hätten wir zum einen Die Insel der besonderen Kinder (Buch und Film), Howl’s Moving Castle (das Buch), Legion (ohne Sch***, this show blows my mind!!!!!), Riverdale, The OA, From Dusk Till Dawn (Film und Serie) und auch wenn es kein Schwein mehr hören will: Marvel’s Agents of S.H.I.E.L.D. Letztere hatte ich eigentlich bereits aufgegeben. Nach dem Midseason-Finale fehlte mir einfach die Kraft weiterzusehen und deswegen hat es bis jetzt gedauert wieder auf den neusten Stand zu kommen, aber das hat sich gelohnt. Ich sitze wieder im Boot. Ich will nicht zu viel verraten, aber Schuld ist mal wieder Brett Dalton (jaja, ich weiß. What the actual f**k?! Doch nicht schon wieder Ward!). Aber das ist genug Inhalt für einen neuen Post.
Ich habe wirklich lange gebraucht, um mich wieder meinen Serien zu widmen. Mir war die Lust vergangen meinen eigentlich heißgeliebten Serien zu folgen. Deswegen blieben etwa 20 von ihnen auf der Strecke. Was Outlander und How To Get Away With Murder betrifft, würde ich gerne weitersehen, bin aber von Netflix zu sehr verwöhnt worden, um sie jetzt noch auf anderen Wegen zu sehen. Deswegen muss ich jetzt warten bis die neuen Staffeln Gott weiß wann endlich auf Netflix zur Verfügung stehen.
Ende Januar begann meinen Prüfungsphase. Wie immer habe ich viel zu spät zu lernen angefangen und habe meine Ergebnisse als schlecht wahrgenommen, weil ich sie mit anderen verglichen habe. Dabei sind die Noten echt nicht so übel. 2.3, 2.0 und 1.3. Schlecht ist anders. Inzwischen bin ich auch vollkommen zufrieden damit. Es ist nicht zu ändern und dafür, dass es Klausuren waren, kann ich mich freuen. Ich mag keine Klausuren. Wie in jeder Prüfungsphase stieß ich auch dieses Mal auf eine neue Serie, als ich gerade lernen sollte. Ich hatte mir wieder einmal geschworen, diese Serie niemals anzufangen und wurde wieder einmal in den Bann gezogen (Veronica Mars lässt grüßen). Statt zu lernen war ich also am Bingewatchen von From Dusk Till Dawn und entwickelte dabei einen winzigen Crush auf D.J. Cotrona, der in der Serie Seth Gecko von George Clooney übernommen hat. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich mich nur schemenhaft an Tarantinos Werk erinnern kann und mir sicher bin, dass ich den Film nie zu Ende gesehen habe. Sehr eigenartig dafür, dass ich eigentlich ein Vampir-Fanatiker gewesen bin. Wie dem auch sei. Nachdem ich die drei Staffeln des Remakes verschlungen hatte wie ein hungriger Culebra sich auf seine Beute stürzt, stand für mich fest, dass ich das schleunigst nachzuholen hatte. Eine kurze Recherche später hatte ich erfreut festgestellt, dass Amazon die ungeschnittene FSK 18-Fassung im Prime-Abo zur Verfügung stellt. Am nächsten Tag saß ich also vor der Glotze. Vielleicht hätte ich es andersherum gucken sollen. Die ganzen Unterschiede sprangen mir so deutlich ins Auge, dass ich wahrscheinlich nur halb so viel Spaß beim Ansehen hatte. Vermutlich lag es einfach daran, dass ich noch nie so ein großer Clooney-Fan gewesen bin und ich D.J. einfach vergöttere. Aber immerhin Santanico Pandemoniums Tanz hat mich in keinster Weise enttäuscht. Salma Hayek steht Eiza Gonzalez in keinster Weise nach. Aber genug davon.
Wie ihr seht lagen meine Prioritäten mal wieder nicht da, wo sie eigentlich liegen sollten. Aber was soll ich sagen, ich kann es gar nicht anders. Ist das schlimm? Ja, vielleicht. Ich könnte wahrscheinlich besser sein, wenn ich wirklich richtig lernen würde, anstatt mich hinzusetzen und mich von anderen Dingen ablenken zu lassen. Dann könnte ich wenigstens richtig schlau sein, wenn ich schon alles andere nicht bin. Gerade dieser Gedanke, das ist es, was mich stört. So verlaufen meine Gedankengänge. Was ich alles nicht bin. Was ich alles nicht kann. Dabei kann ich eine Menge. Ich bin gut in einigen Dingen. Manchmal sind es nicht diese richtigen Talente, die man beschreiben kann. Manchmal sind es Charakterzüge, die für einen sprechen. Nur weil ich noch niemanden gefunden habe, mit dem ich zusammen bin – nein, mit dem ich zusammen sein will, heißt das doch nicht, dass ich weniger wert bin. Gerade diese Sache mit der Beziehung geht mir gehörig auf den Zünder. Druck kommt von überall. Alle Freunde um einen herum sind plötzlich in tollen (oder nicht ganz so tollen) Beziehungen. Bald fängt das Heiraten an. Meine Schwester ist ein furchtbares Beispiel mit ihrer Hochzeit mit 21. Aber es hat einfach noch nicht gefunkt. So ist es nun einmal. Ja, ich bin schwierig. Dafür gibt es auch Gründe. Aber das ist es nicht. Ich bin nicht dieser Such-Typ. Ich will nicht auf Dates gehen mit Leuten, die bei mir nichts auslösen. Am liebsten wäre es mir, wenn ich jemanden kennen lerne, ohne dass es zwangsläufig Richtung Daten hinausgeht. Ich hätte gerne etwas Natürliches. Aber ja, die Welt ist kein Ponyhof und wir sind auch nicht bei Wünsch-Dir-Was. Manchmal vermisse ich es. Es sind die kleinen Dinge. Schmetterlinge im Bauch. Eine Text- oder Sprachnachricht, wenn ich aufwache. Dieses dümmliche Grinsen, das mir bei anderen inzwischen schon Übelkeit verursacht. Am meisten stört mich jedoch, dass dieses Single-Sein etwas anderes verstärkt. Ich fühle mich unwohl in mir drin und kann doch nicht aus meiner Haut. Ich weiß, ich wiege zu viel. Ich weiß, ich sollte abnehmen. Auch wenn ich gesund bin und noch kein Bluthochdruck habe oder sonst irgendwas. Naja, gesund ist auch relativ *hust* (schwache Form von Asthma seit der Schulzeit oder vielleicht schon immer, wer weiß, CMD, Beckenschiefstand, nicht dass mich das irgendwie stören würde, und von den psychischen Dingen brauche ich gar nicht erst anfangen). Ich weiß, dass ich froh sein sollte, dass ich noch kein Diabetes oder anderes habe. Das Problem ist mein Essverhalten und mein Mangel an Sport. Ich wünsche mir, dass ich Sport irgendwann mit einem Erfolgserlebnis in Verbindung bringe. Mit dieser Sensation, die bei manchen Leuten einhergeht mit dem Gefühl der brennenden Muskeln. Bislang ist Sport allerdings eine Qual für mich und ich fühle mich gehemmt, wirklich etwas dagegen zu tun. Vor einiger Zeit kaufte ich mir einen Crosstrainer, weil ich in der Klinik tatsächlich fast so etwas empfunden habe wie dieses Gefühl, von dem ich eben sprach. Wahrscheinlich ist eher, dass ich versucht habe, mein selbstschädigendes Verhalten in eine Richtung zu kompensieren, die sich für mich als nützlich erweisen könnte. Ich stand so manche Stunde auf diesem Ding und wenn ich ehrlich bin, sah ich vom Körper her tatsächlich während meiner Majordepression am besten aus. Traurig, oder? Jedenfalls habe ich mir einen Crosstrainer fürs kleine Geld gekauft, nur um dann festzustellen, dass ich ihn nicht benutzen konnte, weil er schlichtweg einfach zu viel Lärm macht. Schon die wenigen Male, die ich ihn verwendet habe, reichten aus, damit mein Vater fast an die Decke ging. Schließlich blieb der Trainer dann zum Einstauben stehen. Ähnlich erging es auch meinem Mini-Tramp und dem Ergometer meiner Mom (den Schuh ziehe ich mir allerdings nicht an, das ist voll und ganz ihrer). Vor ein paar Tagen wurde mir wieder einmal bewusst, dass sich etwas ändern muss und ich baute das Ding auseinander, um die Einzelteile auf den Dachboden zu schleppen, der vielleicht eines Tages mal meine Wohnung sein wird. Dort baute ich alles wieder auf, inklusive Mini-Tramp und das Rudergerät, das meine Schwester und mein Schwager von dessen Mutter vor einiger Zeit mal mitgebracht und nie ausprobiert haben. Ich finde das Ding ganz witzig, obwohl ich nicht weiß, ob ich es richtig benutze. Jetzt hindern mich allerdings wieder einige Faktoren daran zu trainieren. Erstens ist es dort oben die meisten Zeit schweinekalt. Es ist halt nicht gedämmt und gerade im Winter kann man sich beim Schwitzen schnell einen weg holen. Zweitens ist dort nur spärlich Licht und es ist nicht komplett abgedichtet vor Tieren. Früher hatten wir beispielsweise immer eine Marderfamilie da oben. Okay, ich suche Ausreden. Ich muss einfach den inneren Schweinehund überwinden. Tatsache ist jedoch, dass ich besser in einem Fitnessstudio aufgehoben wäre mit Anleitung. Dabei fehlt mir jedoch der Mut. Ich weiß, dass es Abnehmkurse gibt, bei denen man auch beraten wird. Die Sorge ist jedoch da, dass ich nicht die Erwartungen meines Trainers erfüllen kann und ich fühle mich sehr unwohl dabei, ins Fitnessstudio zu gehen und um Unterstützung zu bitten. Erst recht, wenn meine Vermutung wahr ist.
Wie ich in früheren Beitragen (die ihr nicht mehr sehen könnt, weil ich ja einen Neustart gemacht habe) bereits beschrieben habe, nehme ich an, dass ich die Binge-Eating-Störung habe. Diese Störung äußert sich mitunter in Heißhungerattacken und dem Fehlen eines Sättigungsgefühls. Ihr könnte mir glauben, das ist nicht schön und vor allem nicht einfach zu bekämpfen. Zu den Therapien gehören unter anderem eine Ernährungsumstellung. Hier haben wir wieder ein Pro zum Thema Ausziehen. Mit dem Essen ist es nicht sehr einfach, da sich vor allem meine Mutter ums Essen kümmert und sie hauptsächlich richtige Bomben zu Tage bringt. Mein Vater mag wiederum kein Geflügel, was ja zu den magersten Fleischsorten gehört und Einfallsreichtum liegt auch nicht gerade in der Familie. Eine Nahrungsumstellung wäre zwar für uns alle gut, aber glaubt mir, das habe ich bereits probiert und es geht leider nicht gut. Auch nicht, wenn ich mich nur auf mich beschränke.
Eine weitere Behandlungsmaßnahme ist das Verabreichen von Antidepressiva. Davon bin ich ein starker Gegner. Ich habe jahrelang Antidepressiva genommen und ich bin froh, dass ich das nicht mehr nehmen muss. Ich bin froh, dass ich ohne leben kann. Außerdem wäre das dann meine dritte Sorte, da ich Mirtazapin von den Nebenwirkungen nicht nehmen will und Citalopram nicht mehr vertrage, seitdem ich es damals abgesetzt habe. Mein Körper wehrt sich mit Händen und Füßen (^.^) dagegen. Ganz zu schweigen davon, dass ich von dem einen Zeug noch weiter aufquelle, während ich von dem anderen zwar abnehme, aber mir die Haare ausfallen. Nein, danke. Außerdem würde ich gerne bald meine Berufsunfähigkeitsversicherung haben, die ich bislang nicht abschließen kann, da noch keine fünf Jahre zwischen meiner letzten Therapie und der Gegenwart liegen. Damit könnte ich es mir ruinieren. Natürlich kann mir mein Hausarzt die Medikamente besorgen, aber die oben genannten Gründe reichen für mich aus. Eine weitere Therapie ist die Behandlung mit Amphetaminen wie bei ADHS. Dadurch sollen die Essanfälle gesenkt werden. Aber auch das ist riskant und vor allem neue Erkenntnisse. Ich weiß nicht, inwiefern sie bereits überprüft worden sind und ob ich das überhaupt durch meinen Hausarzt bekommen könnte. Zwar würde ich vermutlich so einen Teil meiner Störung in den Griff bekommen, aber die Ausgangsbasis bleibt. Was schon da ist, muss ich so loswerden. Weiterhin gibt es gegen die Störung die altbewährte Psychotherapie. Dabei wird im Prinzip ähnliche Fragen gestellt wie bei meiner Therapie gegen die Selbstverletzung. Was hast du gefühlt? Was hast du getan und so weiter. Das Problem ist nur, dass es keine bestimmten Gefühle gibt, die bei mir das Essen auslösen. Ich esse, wenn ich fröhlich bin oder traurig oder wütend oder frustriert, ängstlich, zuversichtlich etc. Das Problem liegt wahrscheinlich eher in dem fehlenden Sättigungsgefühl. Mal sehen. Vielleicht gehe ich doch mal zum Onkel Doktor und spreche mit ihm darüber. Er hat mich eigentlich immer sehr gut beraten und mich nie zu etwas gezwungen. Auch nicht, als ich mit einer depressiven Episode vor ihm saß. Vielleicht sagt er mir auch, dass ich ein Hypochonder bin. Ich weiß nicht, ob die Therapie da einfacher ist, aber ich denke, wir werden sehen. Ich muss wahrscheinlich eh Anfang nächster Woche mal zu ihm hingehen. Dann kann ich gleich mal nachfragen.
So und was bleibt? Der Plan sieht also wie folgt aus: Bei Gelegenheit werde ich mal mit meinem Arzt sprechen und mal sehen, ob er auch zu dieser Diagnose kommt. Wenn es der Fall ist, werden wir auch über die Behandlung sprechen und ich weiß jetzt schon, dass er mir wahrscheinlich eine Überweisung schreiben, mich aber nicht drängen wird. Erstmal werde ich Ärger bekommen, weil ich meine Lunge nicht hab röntgen lassen, für den Fall, dass ich doch nicht bloß Asthma habe. Falls er sich überhaupt daran erinnert. Ich gehe mal davon aus, dass ich untersucht werde und er mir wahrscheinlich noch mehr Überweisungen gibt, damit untersucht werden kann, ob es nicht andere Ursachen hat. Schließlich kann das Fehlen des Sättigungsgefühls auch einen körperlichen Grund haben. Danach kommt dann der Überweisungsschein für den Therapeuten, aber wie ich ihn kenne, wird er mit mir noch die anderen Möglichkeiten durchgehen. Nach Klärung, ob und wie wir medizinisch dagegen angehen können, muss ich mich durchringen und Sport machen. Ich könnte schwimmen gehen, wenn ich schon das mit dem Fitnessstudio nicht hinbekomme. Das wäre natürlich besser, weil ich dann einen Trainer bekomme, aber ich glaube, dazu muss ich mich echt durchringen.
Aber was ich auf gar keinen Fall vergessen darf ist, dass ich noch eine Hausarbeit bis zum 15. März schreiben muss. Nur mal so nebenbei.
Whoops, heute ging es mit dem Schreiben wirklich ziemlich gut. Es lief so wie früher. Manche Gedanken kamen wir erst, während ich geschrieben habe. So muss es sein. Und ihr, liebe Leser, bekommt meine Gedankengänge nahezu ungefiltert. Ob das so gut ist?
Seid so lieb und lasst mir Kommentare da. Vielleicht habt ihr Erfahrungen, Ideen, Anregungen, was auch immer. Her damit. Und wenn ihr wisst wie ihr ein faules Stück Fleisch zum Sporteln bekommt, zögert nicht. 😘